Freitag, 18. April 2014

Kapitel 07  

CLEANING DES RAHMENS

         

Um den Plan zu verwirklichen ein minimalistisches Bike ohne überflüssige Teile zu bauen kann der Rahmen nicht original bleiben. Warum? Der Rahmen verfügt über zahlreiche Halterungen von Anbauteilen, die abgebaut werden. Die Halterungen, die die Linie am meisten stören tragen die Sitzbank und das Rücklicht bzw. den Heckfender.

Daneben sind die Halterungen des Hauptständers zu nennen sowie des Kunststoffschutzblechs und der Seitendeckel. Da ein Drehzahlmesser für mich nicht wichtig ist (ich weiß das er eigentlich an einen Caferacer gehört), müssen auch die beiden Halterungen der Drehzahlmesserwelle weichen.
Ganz wichtig dabei ist, dass keine Teile entfernt werden, die die Stabilität des Rahmens beeinträchtigen. Auch solche Schweißnähte dürfen weder beschädigt noch geglättet noch nachgeschweißt werden. Der TÜV bekommt sonst grüne Flecken am Hals (wenn das reicht).

Alle Aussagen zu Rahmenänderungen wie Kürzungen oder Absenkungen der Sitzposition die man hört sollte man selbst im Rahmen seiner Möglichkeiten prüfen. 
Ich habe geprüft bei TÜV Hessen, TÜV Nord in Siegen, TÜV Essen (Zentrale von TÜV Nord), TÜV Süd in Aschaffenburg und diverse mir bekannte Gutachter sowie freie Sachverständige und auch drei Chopper-Werkstätten.
Das Ergebnis hat bei mir dazu geführt, dass mich der Mut zur Rahmenkürzung verlassen hat. Ohne TÜV mache ich das nicht mehr. Das stresst mich und ich habe keine Lust auf neunmalkluge Kontrollen am Straßenrand...

Für die, die es interessiert, kann ich dazu gerne weitere Auskünfte geben. Ganz kurz sei gesagt, dass es nicht unmöglich ist, den Rahmen zu ändern/ zu kürzen. In Hessen gehen solche Einzelabnahmen des Rahmens seit etwa 2 Jahren an eine zentrale Clearingstelle und werden dort zumeist abgelehnt auch wenn der Sachverständige vorher zugestimmt hat. Also hessisches Roulette.
In NRW und Niedersachsen, etc. gehen Rahmenänderungen seit zwei Jahren nur noch über deren Zentrale. Dort sitzen zwei Spezialisten mit denen man sehr gut reden kann. Die erste Beratungsstunde kostet 100,- Euro und die Eintragung bzw. Begutachtung dann nach Aufwand.
In Aschaffenburg bzw. beim TÜV Süd scheint die Sache womöglich auch machbar aber ohne Garantie und verständlicherweise erst nach Besichtigung vorher und nachher Zustand, etc.

Kurzum, für einen Bobber mit abgesenkter Sitzposition und komplett gekürztem Heck mag das alles seine Berechtigung haben aber für ein um ca. 8 cm gekürztes Heck ---- das lohnt sich aus meiner Sicht nicht.

Zum Thema Werstätten: Die kennen da jemanden oder haben Mustergutachten. Ich habe Preise von 1000,- bis 3000,- Euro genannt bekommen für eine einfache Heckänderung. Ein absoluter Witz wenn man den Aufwand kennt.


Lange Rede kurzer Sinn: Meinen Rahmen  habe ich lediglich gecleant. 

 
Dieses Cleaning habe ich mit vielen Fotos dokumentiert und wenn der TÜV etwas dazu wissen möchte kann ich es beantworten. Wobei meine Antwort auf Rahmenänderungen zunächst ein unschuldiges "NEIN" sein wird. Denn einen Halter abflexen ist noch keine Rahmenänderung!





Die Feinheiten folgen noch vor dem ohnehin notwendigen Pulverbeschichten (Rahmen hat überall Lacklücken und dort auch oberflächliche Korrosion)...

Die Halter des Hauptständers werden noch als letztes entfernt, wenn der Motor draußen ist und der Rahmen gedreht werden kann....

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