Samstag, 19. April 2014

Kapitel 08  

SITZBANK

         

Bei der Sitzbank war meine Priorität eine Form, die sich möglichst nahtlos an den Rahmen anfügt und die die gerade Linie mit der Tankunterkante nach hinten fortsetzt. Dieses erschien mir nur mit GFK machbar. Da ich noch nie mit GFK gearbeitet hatte hieß es zunächst viel fragen, Youtube-Tutorials anschauen und Foren und Blogs besuchen.
1,5 kg Epoxidharz, ca. 1 qm Gewebe und ca. 0,5 qm Flies sowie Metallverstärkungen habe ich im Baumarkt um die Ecke besorgt.

Zunächst habe ich im hinteren Bereich des Rahmenbogens ein kleines Blech angepasst und mit drei Löchern versehen. Das mittlere wird das Rücklicht von wannabe-choppers (www.wannabe-shop.de) tragen, die beiden äußeren sind für die Sitzbank. Vorne werde ich als Halterung das vorhandene Stecksystem verwenden.


Die Form zwischen dem Rahmen habe ich mit einem Pizzakarton umgesetzt und randständig mit normalem, transparentem Klebeband fixiert. Leicht unterhalb der oberen Kante der Rahmenrohre um die Grundplatte der Sitzbank auch an die Rahmenrohre anzupassen und seitlichen Halt zu geben.
Anschließend wurde die ganze Fläche und Umgebung mit Frischhaltefolie bedeckt (verhindert Haftung an der Form und lässt sich hinterher zu meiner Überraschung sogar wieder ablösen.)


Metallverstärkung anpassen, Halterungsschrauben hinten anpassen
Harz, Flies, Harz, Gewebe
Metallverstärkung auf Harz, Schrauben durch Harzschicht führen und sofort von unten
Gewebe drüber und wieder Harz, nochmal Gewebe, Harz und am Ende wieder Flies und Gewebe

Mit der Flex sehr vorsichtig die vorher angezeichnete Form ausschneiden.
Das "Glasfasern" ist eine Sache für sich. Einmalhandschuhe sollte man immer viele parat haben, wenn das Zeug anfängt zu härten wird es klumpig und man kann eine Weiterverwendung vergessen. Das Harz neigt zum runtertropfen. Die Form muss also dicht sein, mit Frischhaltefolie ausgelegt sein und darunter liegende Teile des Motorrades sollten abgedeckt sein. Die hier zu sehende Form liegt rundum auf den Rahmenrohren und in der Mitte auf der Quertraverse perfekt auf. Daher fühlt sich das sehr solide an. Nimmt man sie herunter lässt sie sich in etwa biegen wie ein hartes Skateboard. 
Da mein Ergebnis sehr gut war, werde ich in Zukunft auch das eine oder andereaus GFK herstellen. Es macht großen Spaß!
 
























Die ursprünglich geplante Umsetzung ds Bezugs als einfacher und einfarbiger Kunstlederbezug habe ich kurz nach der MotoExpo Gießen aufgegeben. Hier ging ich auf den Stand von Silencium Leder (www.silencium-leder.de) und sah mir die verschiedenen Arbeiten an. Jürgen punziert Leder in verschiedenen Farben, Schattierungen und bietet eine hochwertige Arbeit, deren Anziehungskraft ich nicht widerstehen konnte. So war die Sitzbank das bisher einzige Teil, für das ich mein Budget erweiterte. Um die Grundplatte im hinteren Teil auch von unten (sichtbar) mit Leder zu beziehen habe ich die Platte an dieser Stelle gespachtelt und weitegehend geglättet.



Der Sitzhersteller benötigt viele Detail-Angaben, Maße und Bilder um die Polsterung möglichst exakt abzustimmen.





An der Vorlage haben wir dann noch einiges geändert, so dass das Resultat Mitte Mai so aussah und begeisterte:
 


1 Kommentar:

  1. Hallo Chris...haben nach deinen Vorbild die Sitzbank gemacht...allerdings
    sagt unser Sattler jetzt , das geht so gar nicht?..Vielleicht kannst du ein Foto der Rückseite machen..wegen Befestigung, Danke

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