Freitag, 18. April 2014

Kapitel 03  

DIE BASIS

         


Nachdem ich die XS 650 SE US Custom abgeholt hatte, war für mich klar: Um mir einen Überblick zu verschaffen wird zunächst im Urzustand eine TÜV-Abnahme gemacht und die Anmeldung vollzogen. Beides aus zwei Gründen: Ich wollte die Maschine fahren um den technischen Zustand abschätzen zu können und ich wollte nach dem Umbau Zeit haben um in Ruhe Eintragungen, etc. vornehmen zu können und nicht sofort den TÜV und die Zulassungsstelle als Hürde vor mir zu haben.

So ging es ans Putzen, Dokumentieren und Testen.......




 

 


Nach ein, zwei Tagen wagte ich dann den Versuch, den Motor anzulassen. Zunächst schloss ich die Pole an eine Autobatterie an und lies den Anslasser drehen.Außer dem leiern des Anlassers und unterschiedlichen Ansauggeräuschen je nach Gasgriff-Stellung hörte man NICHTS.
Die Zündkerzen schraubte ich heraus. Sie waren beide feucht. Ein gutes Zeichen. Ich hielt die Zündkerze mit angeschlossenem Zündkabel an Masse. Ein Zündfunke war auch da. Beide Seiten: Ja, es funkte.

Nun gut, so mein Gedanke: Gemisch ist da, Zündfunke ist da...da muss es doch brummen das Maschinchen. Zumindest, wenn man davon ausgeht, dass Vergaser und Zündung richtig eingestellt sind. O.k., weiter probieren. Sie springt nicht an.

Von dem Gedanken beseelt es an diesem Abend wummern zu hören, stellte ich mich neben die XS und dachte nach. Ich weiß nicht ob Ihr den Moment kennt, bei dem Euch etwas Wichtiges einfällt, dass aber gleichzeitig so profan und einfach ist, dass es Euch im gleichen Moment peinlich erscheinen lässt.
In meinem Fall war es das Wort "Choke". Alte Motorräder haben einen Choke, der im kalten Zustand fettes Gemisch erzeugt durch eine Klappe im Ansaugstutzen. Dieses verbessert das Startverhalten deutlich (((((-: Die XS sprang sofort an. Und ging wieder aus. Kickstarter: Ein Kick und sie lief wieder und weiter. Große Freude! Standgas einstellen, ein bisschen warmlaufen lasen jenseits der 1000 rpm um den Ölfluss zu gewährleisten. Wie ein Nähmaschinchen....



Es war am Ende ein sehr glücklicher Abend mit einer kleinen Probefahrt in der Dämmerung durchs Feld. Da denkt man dann: Und dieses Motorrad willst Du komplett auseinander nehmen....fahr es doch einfach.








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